100 Jahre Ehrenmal auf dem Friedhof Deutsch Evern | Aktuelle Nachrichten und Informationen

100 Jahre Ehrenmal auf dem Friedhof Deutsch Evern

Nach dem 1. Weltkrieg kommt schnell der Ruf nach einem Ehrenmal für die Gefallen auf.

Längere Diskussionen in der Gemeinde über den passenden Standort im Ort folgen.

Erstmalig befasst sich der Gemeindeausschuss im Dezember 1918 mit dem Thema. Im Oktober 1919 erhält die Feuerwehr die Genehmigung einen Gedenkstein für ihre gefallen Kameraden neben dem Spritzenhaus an der Ecke Dorfstraße-Moorfeld aufzustellen.

Am 7. Januar 1921 beschließt eine eigens einberufene Gemeindeversammlung das Ehrenmal auf

dem Friedhof zu errichten. Die Ausführung erfolgte durch den Kriegerverein unter der Anleitung vom Plantagenbesitzer Georg Soltwedel.

Vermutlich bedingt durch die rasant fortschreitende Inflation verzögert sich Errichtung, so dass erst am Totensonntag, den 22. November 1925 die Einweihung erfolgt.

In den Ansprachen von Pastor Brese von St. Johannis, dem Vorsizenden des Kriegervereins von Löhneysen und Lehrer Dammann war wenig von Reue zu vernehmen, eine Schuld am Krieg wurde ausgeschlossen und ein blühendes Deutschland heraufbeschworen.

Am Volkstrauertag 16. November 1958 erfolgte die Einweihung der Erweiterung mit den Gedenksteinen für die Gefallenen des 2. Weltkrieges. Dabei wird auch den Angehörigen der nach dem Krieg zu uns ins Dorf gekommenen Flüchtlingsfamilien gedacht.

Auf den Gedenksteinen sind die Namen von 12 Gefallenen des 1. Weltkrieges und 49 Gefallenen

und Vermissten des 2. Weltkrieges sowie 3 zivile Opfer, die als Bahnmitarbeiter beim dem Bonbenangriff am 22. Februar 1945 auf dem Lüneburger Bahnhof ums Leben kamen, vermerkt.

Die Feuerwehr und der Schützenverein haben für ihre gefallenen Kameraden jeweils einen eigenen Gedenkstein seitlich zum Ehrenmal aufgestellt.

Jürgen Stehr, Ortsarchivar Deutsch Evern