Es ist eine bemerkenswerte Runde im Rathaus in Melbeck. Politik und Verwaltung stellen mit dem Kinder- und Jugendrat für die Samtgemeinde Ilmenau gemeinschaftlich neu eingeschlagene Wege in der offenen Jugendarbeit vor. Das Albert-Schweitzer-Familienwerk (ASF) hat seit diesem Monat für zunächst drei Jahre die Trägerschaft für diesen Bereich in den Gemeinden Melbeck und Embsen übernommen. Die Kosten tragen die beiden Kommunen und die Samtgemeinde.
Die jüngere Generation spielte bei der jetzt vorgenommenen Neuausrichtung eine maßgebliche Rolle. Sie saß sogar bei den Beratungen zur ASF-Bewerbung mit am Tisch.
„Es ist gerade in diesen Zeiten sehr wichtig, dass die Jugend sieht, dass sie in demokratischen politischen Prozessen ihre Vorschläge erfolgreich einbringen können“, freute sich Maik Peyko, Bereichsleiter Jugendpflege beim ASF. Entsprechend war das Gremium auch bei der Neugestaltung des Spielplatzes Berliner Ring und die Gestaltung von Mülleimern in Melbeck aktiv beteiligt.
In den vergangenen Jahren war der Wunsch nach Mitsprache bei den Kindern und Jugendlichen in der Samtgemeinde wieder gewachsen. Beim 2021 stattgefundenen Großprojekt „Dorfmoderation Samtgemeinde Ilmenau 2030“ hatten die Heranwachsenden genauso wie 2022 beim 1. Jugendforum mit starker Beteiligung Flagge mit eigenen Ideen zur Weiterentwicklung ihrer Wohnorte gezeigt. Hauptpunkte waren die Verbesserung von Freizeitangeboten, Treffpunkte für die Jugend sowie der Wunsch nach Unterstützung beim seit 2017 bestehenden Kinder- und Jugendrat.
„Die Umsetzung dieser Vorschläge lag und liegt uns allen sehr am Herzen“, sagten stellvertretend die Bürgermeister Christoph Kleineberg (Melbeck) und Stefan Koch (Embsen). Zuvor schon hatte Samtgemeindebürgermeister Peter Rowohlt angemerkt: „Je direkter die Jugend an demokratischen Prozessen beteiligt ist, umso mehr interessiert sie sich, was in ihrem Umfeld passiert.“ Die Angebote an den demnächst drei Standorten – Embsen und Melbeck sowie am bereits bestehenden Jugendzentrum der Gemeinde Deutsch Evern – sollen fließend von allen wahrgenommen werden können. Zudem ist schon für diesen Sommer das erste übergreifende Ferienprogramm geplant.
Vorgesehen ist, dass die Jugendtreffs am Dienstag, 3. April, in Embsen und am Freitag, 5. April, in Melbeck ihre Türen öffnen.
Bis dahin sind in den Räumlichkeiten an den Standorten an der Ringstraße 15 auf den Gelände der Katharinenkirche in Embsen und an der Ebstorfer Straße 11 in Melbeck (Familienzentrum) noch Renovierungsarbeiten notwendig. Auch in die Ausstattung muss noch investiert werden. Das passt es bestens, dass durch eine tolle Spende aus dem Erlös beim vergangenen Winterzauber Melbeck 2000 Euro zur Verfügung stehen.
Zudem sollen in den kommenden Wochen kräftig die Werbetrommel für die beiden neuen Einrichtungen gerührt, Netzwerkarbeit betrieben und die zukünftigen Öffnungszeiten an jeweils zwei Tagen in der Woche auch mit anderen Vereinen abgestimmt werden. Geleitet werden die zwei Treffs von Anna Lena Worm. Sie wird von ihrer Kollegin Katharina Ringe unterstützt.
Dazu begleitet das ASF-Team weiterhin den Kinder- und Jugendrat Ilmenau. Seit der Neuaufstellung nach dem Jugendforum hatte Maik Peyko diesen kontinuierlich unterstützt. Er ist begeistert vom Engagement der Akteure. Mittlerweile zählt das Gremium mehr als 20 Mitwirkende im Alter von 8 bis 17 Jahren. Erste eigene Veranstaltungen – wie die erfolgreiche Ausrichtung einer Kinderdisco – haben bereits stattgefunden. Als nächstes ist die Teilnahme an der Müllsammelaktion der Gemeinde Melbeck am 27. April vorgesehen.
Der Rat selbst trifft sich regelmäßig alle vier bis sechs Wochen im Rathaus der Samtgemeinde. Interessierte Kinder und Jugendliche sind jederzeit herzlich willkommen! Weitere Infos gibt es im Internet:
www.jugendpflege.net(Quelle: Landeszeitung Lüneburg)